Der Dorfplatz in Frotheim war jetzt der Treffpunkt für viele Frotheimer, die sich um ihren Ort und ihre Umgebung Gedanken machen. Die CDU-Ortsunion Frotheim hatte zu einer Zusammenkunft ihm Rahmen der in allen Espelkamper Ortsteilen stattfindenden Zuhör-Tour eingeladen. In seiner Begrüßung erläuterte der Vorsitzende Detlef Beckschewe die Beweggründe, eine derartig aufwendige Veranstaltung durchzuführen. "Wir hören immer wieder in allen Medien, dass Politik und ihre Vertreter als abgehoben und nicht bürgernah wahrgenommen werden. Dieser Entwicklung wollen wir mit diesem Bürgerdialog entgegentreten. Alle Wünsche, Anregungen und Verbesserungsvorschläge werden gesammelt und im Stadtverbandsvorstand besprochen. Anschließend wird im Rahmen einer weiteren Tour den Bürgern die Antworten dazu präsentiert."
Als Moderatorin für diesen Prozess hatte Detlef Beckschewe Stephanie Fischer gewinnen können. Sie nahm die Fragen und Wünsche der etwa 40 Besucher entgegen und schrieb sie auf einzelnen Karten nieder, die dann an verschiedene Pinnwände geheftet wurden. So entstand ein Mosaik aus Anregungen und Wünschen.
Ein von mehreren Bürgern wahrgenommenes Problem ist der Zustand des Frotheimer Friedhofes. Ein Teilnehmer berichtete über einen Rollstuhlfahrer, der aufgrund der unebenen Wege mit seinem Rollstuhl stürzte und sich verletzte. Unebene Wege sind nur ein Kritikpunkt an der Arbeit des Bauhofes auf dem Friedhof. Auch das Ehrenmal wird aus Sicht der Bürger nur unzureichend gepflegt.
Weitere Unmutsäußerungen gab es zum Thema Gemeindestraßenpflege. So beklagten einige, dass die Umleitungsstraßen, die man vor zwei Jahren eingerichtet hatte, um die Ortsdurchfahrt zu erneuern, heute weiterhin von vielen, auch von LKWs, als Abkürzungswege missbraucht würden. "Dafür sind sie nicht gebaut worden und wenn dann in ein paar Jahren eine Grunderneuerung stattfinden muss, müssen wir Anlieger dafür bezahlen", monierte ein Anlieger. Ein weiteres Problem sah ein Anwesender in dem Punkt, dass man "Rechts-vor-Links"-Kreuzungen nicht immer erkenne, weil Markierungen auf den Straßen fehlen.
Als großes Defizit wird von den Frotheimern der fehlende Radweg ins Zentrum nach Espelkamp empfunden. Und noch wichtiger ist ihnen der Ausbau des Breitbandnetzes. Die allgemeine Forderung war, hier muss jetzt eine Lösung her. Wir brauchen das schnelle Internet so dringend wie gute Luft zum Atmen.
Der Abschluss des Abends war dann wieder versöhnlicher gestimmt. Bei Bratwurst und kalten Getränken wurde noch intensiv über die Zukunft Frotheims und Espelkamps diskutiert.